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      Visual Management sollte auf keinen Fall ohne eine 
      sorgfältige und ausreichende Planungsphase implementiert werden. Dabei ist 
      von vornherein die Vorstellung aufzugeben, dass es zur Realisation immer 
      nur einen einzigen Weg gibt. Vielmehr gibt es eine erstaunliche Vielfalt 
      von Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebieten. Eine kleine Firma wird 
      eine andere Auswahl treffen als eine große Firma; ein neu gegründeter 
      Betrieb wird größere Freiheiten haben als ein Betrieb, der von einer 
      langen Tradition der autoritären Kontrolle geprägt ist. Visual Management 
      sollte niemals als reine Technik verstanden werden.   | 
    
      | 
       
      An erster Stelle steht die Schaffung eines humanen und 
      organisatorischen Kontextes für eine erfolgreiche Applikation: 
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      | 
       
      Projektziele setzen   | 
    
      | 
       
      Den Bedarf für eine Änderung der Unternehmenskultur 
      feststellen   | 
    
      | 
       
      Bedarf wecken   | 
    
      | 
       
      Durchführung sicherstellen   | 
    
      | 
      
       | 
    
      | 
       
      Visual Management kann das jeweilige Unternehmen auf 
      mehreren strategischen Achsen maßgeblich unterstützen:   | 
    
      | 
       
      Verbesserte Flexibilität der Produktionsressourcen: 
      Ausweitung der Autonomie der Mitarbeiter hinsichtlich der Maschinen und 
      ihrer Umgebung; Entwicklung von Mobilität und Flexibilität innerhalb der 
      Teams.   | 
    
      | 
       
      Beitrag zur Einführung von Dezentralisationsmaßnahmen: 
      Entwicklung einfacher visueller Systeme zur Entscheidungsfindung (visuelle 
      Produktionssteuerung, Überwachung von Maschinen und Verfahren). 
        | 
    
      | 
       
      Größere Effizienz in der Produktion: Beseitigen einiger 
      vermittelnder Funktionen des Aufsichtspersonals; ihre Rückorientierung zu 
      Organisationsaufgaben, Leitung des Teams und technische Betreuung. 
        | 
    
      | 
       
      Schnellere Lösung von Problemen am Arbeitsplatz: 
      Motivierung der Produktionsgruppen, Anomalien und Schwierigkeiten 
      wahrzunehmen und zu analysieren.   | 
    
      | 
       
      Vor den ersten Versuchen der Durchführung ist ein zu 
      bildender Ausschuss dafür zuständig, die Erwartungen des Unternehmens 
      hinsichtlich des Visual Management zu benennen und festzulegen, wie die 
      Maßnahmen zum Erfolg des Unternehmens beitragen können.   | 
    
      
      
      Einen umfassenden Plan erstellen
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      | 
       
      Das Management sollte keinen Weg beschreiten, der auf 
      einer autoritären Form der Durchführung beruht. Der tatsächlich am 
      Arbeitsplatz erkennbare Bedarf ist zu berücksichtigen. Es ist sinnlos, auf 
      einem Gebiet zu beginnen, wo das Risiko für einen Fehlschlag hoch ist. In 
      einem Betrieb, in dem das Aufzeichnen von Leistungen zu einem Streit über 
      die Gehälter geführt hat, wird man kaum schnell das Veröffentlichen von 
      Indikatoren einführen können. Ein Unternehmen, das seine Logistik noch 
      nicht beherrscht, kann es sich nicht leisten, Auslieferungstermine 
      auszuhängen, die nie eingehalten werden.   | 
    
      | 
       
      Wichtig ist es, an das Projekt zu glauben und es zu 
      starten. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, zu beweisen, dass es auch 
      funktioniert. Erst dann kann an eine Ausdehnung auf andere Abteilungen 
      gedacht werden.   | 
    
      | 
       
      Die meisten der angeführten Beispiele sind ohne 
      weiteres auf technische, Verwaltungs- und Vertriebsabteilungen 
      übertragbar, sowie überall dort, wo in der Gruppe gearbeitet wird. 
        | 
    
      
      
      Der Projektstart
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      | 
       
      Das Projekt Visual Management startet mit der 
      Darstellung von Indikatoren. Damit eine Darstellung effektiv ist, muss 
      eine einheitliche Unternehmenskultur vorhanden sein. Diese Vorbereitung 
      ist nötig, um gemeinsame Vorstellungen über den Betrieb, die Firma und 
      ihrer Ziele zu verbreiten.   | 
    
      
      
      Vorbereitende Schulung
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      | 
       
      Schulung ist einer der Faktoren, der der Belegschaft 
      das notwendige Verständnis vor Projektbeginn vermittelt. 
      Marketingstrategie, Qualität, Produktionssteuerung, Kostenmessung, Einsatz 
      von Material und menschliche Ressourcen, Sicherheit und ständige 
      Verbesserung gehören zu den notwendigen Konzepten, die dafür sorgen, dass 
      jeder über die genaue Einordnung der Indikatoren Bescheid weiß. Die 
      Absicht des Managements liegt nicht in der Verhängung von Urteilen, 
      sondern darin, den Mitarbeitern ein neues Werkzeug zur Kommunikation und 
      zur Meinungsbildung in die Hand zu geben. Dieses Werkzeug fördert den 
      Dialog und bietet Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.   | 
    
      | 
       
      Als Ergebnis der Schulung werden die Teams in die Lage 
      versetzt, sich an dem Projekt direkt zu beteiligen: Auswahl der 
      Indikatoren, Entwurf und Anfertigen der Grafiken. Diese Aktivitäten 
      sollten dem Team nicht vollständig überlassen werden. Koordination ist 
      notwendig und die Unterstützung durch verschiedene Abteilungen. Das 
      Pilotteam sollte dabei aber auf keinen Fall bevormundet werden. 
        | 
    
      
      
      Ein Pilotstandort
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      | 
       
      Die Einführung von Visual Management sollte stufenweise 
      erfolgen. Bewährt hat sich die Methode der Pilotinstallation in einer 
      repräsentativen Abteilung. Das hat für die weitere Vorgehensweise einige 
      Vorteile:   | 
    
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      Die Projektgruppe kann am Anfang nicht jeden Faktor 
      berücksichtigen. Änderungen werden unvermeidlich sein.   | 
    
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      Weil es sich erst um einen Test handelt, ist die 
      Beteiligung der Teammitglieder leichter zu erreichen.   | 
    
      | 
       
      Ein Testteam kann überaus schnell sichtbare Ergebnisse 
      erreichen. Die Verbreitung über die ganze Firma ist dann leicht. Die 
      Mitarbeiter sprechen darüber, prüfen, beobachten und denken darüber nach. 
      Neugier besorgt ein übriges. Einem Mitglied der Arbeitsgruppe, die 
      erfolgreich das erste Projekt umgesetzt hat, kann die Verantwortung 
      übertragen werden, den Rest des Betriebs beim Folgen dieses Beispiels zu 
      unterstützen.   | 
    
      
      
      Der richtige Moment
       | 
    
      | 
       
      Wichtig ist es, den günstigsten Moment für den 
      Projektstart abzuwarten. Wenn die Mitarbeiter entsprechende Fragen 
      stellen, dann ist der richtige Augenblick für den Projektstart gekommen.
        | 
    
      | 
       
      Die erste Testphase sollte ca. 2 Monate lang laufen. 
      Diese Zeit erscheint notwendig, um im Anschluss erste Beurteilungen über 
      Sinn und Zweck der getroffenen Maßnahmen zu treffen.   | 
    
      | 
       
      In der 2. Stufe sollten dann die Planziele definiert 
      werden.   | 
    
      | 
       
      Für die nächsten drei Monate werden wichtige Planziele 
      in ausgewählten Bereichen festgelegt:   | 
    
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      - Wartung des Arbeitsumfeldes - Verfügbarkeit von 
      Maschinen - Austausch von Produktionsserien und Qualität   | 
    
      | 
       
      Die Funktion besteht darin, Ausrichtung und Priorität 
      der Abteilung hervorzuheben und Ressourcen aufzuzeigen, die zum Erreichen 
      der Ziele zur Verfügung stehen. Wenn das Projekt erarbeitet ist, wird die 
      Arbeit der Gruppe einem Forum vorgestellt, einer Versammlung, in der die 
      Verbesserungsteams ihre Ergebnisse präsentieren.   | 
    
      
      
      Ständiges Aktualisieren
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      | 
       
      Ein Indikatorschriftstück, das mehrere Wochen nicht 
      aktualisiert wird, sollte unbedingt aus dem Arbeitsbereich wieder entfernt 
      werden. Grafiken weiterzuführen, nachdem die meisten Anwender sich nicht 
      mehr dafür interessieren, ist eine Falle, die schon im Ansatz vermieden 
      werden sollte. Allerdings ist es schwierig, Interesse über Monate zu 
      halten. Darum ist es falsch, eine ohne Beteiligung des Teams vorbereitete 
      Darstellung zu verbreiten.   | 
    
      | 
       
      Das Aktualisieren sollte stets vom Team durchgeführt 
      werden.   | 
    
      | 
       
      Selbst wenn die Statistiken oder Grafiken vom Computer 
      erzeugt werden, sollten sich die Mitarbeiter aktiv an der Darstellung der 
      Ergebnisse beteiligen, zum Beispiel indem sie die Daten manuell vom 
      Computerbildschirm auf einen großen Aushang oder eine entsprechende 
      Plantafel übertragen.   | 
    
      | 
       
      Statt Informationen über potentielle Nutznießer zu 
      streuen, wird es den Kettengliedern ermöglicht, einen Bedarf auszudrücken. 
      Informationen werden von unten erbeten im Einklang mit dem Prinzip der 
      Selbstbedienung. Die Mitarbeiter haben begonnen, Verantwortung zu 
      übernehmen. Indikatoren analysieren, Verantwortung für visuelle 
      Dokumentationen übernehmen und Ergebnisse analysieren sind sinnvolle 
      Tätigkeiten, die keine Lagerbestände erzeugen. Passanten, die den Bereich 
      passieren, sollten daher in der Lage sein, etwas zu sehen, das sie zum 
      Näherkommen anregt - eine Kurve, eine Farbe, eine Wolke. Visual Management 
      ist daher eine ständige Einladung zum Dialog.   | 
    
      | 
       
      Wenn ein unternehmensweites Projekt gestartet wird, 
      sollte ein Symbol oder Slogan ausgesucht werden, das/der auf jedem 
      Indikator-Diagramm erscheint. Von den Diagrammen in den Arbeitsbereichen 
      bis zu denen in den Büros des Managements. Das einheitliche Bild verstärkt 
      das Gefühl, an einem gemeinsamen Kraftakt beteiligt zu sein. Zum Beispiel 
      können eigenständige Logos verwendet werden, um Total-Quality zu 
      symbolisieren. Es erscheint auf allen Indikator-Diagrammen, auf Abzeichen, 
      die die Mitarbeiter erhalten, die bestimmte Schulungen absolviert haben.
        | 
    
      
      
      Auswahl der gestalterischen Kriterien
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      Bei dem Entwurf von Grafiken sollte ein Überladen 
      vermieden werden. Übertriebener Enthusiasmus, zu viele Daten oder zu große 
      Komplexität darzustellen, wirken kontraproduktiv, da sie der Ausrichtung 
      des Visual Management widersprechen, Transparenz zu erzeugen und eine 
      Informationsüberflutung einzudämmen. Eine Grafik mit einem Minimum an 
      Daten spart Zeit bei der Aktualisierung und ist einfacher zu verstehen.
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      Mache es groß und farbig
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      | 
       
      Großformatige, in der Regel von Hand ausgefüllte 
      Grafiken sind den von Computern erstellten, komprimierten Grafiken 
      vorzuziehen. Farben sind hilfreich, und so oft wie möglich sollten 
      Zeichnungen verwendet werden, um Aufmerksamkeit zu wecken und einen 
      sofortigen Überblick zu erleichtern.   | 
    
      | 
       
      Immer sollten die Ziele klar ausgedrückt sein. 
        | 
    
      | 
       
      Die Verwendung von unterschiedlichen Farben kann 
      unmittelbar zeigen, ob ein Sollwert erreicht wurde oder nicht. 
        | 
    
      | 
       
      Es müssen gemeinsame Kriterien für die Darstellung 
      festgelegt werden: Auswahl der Einheiten, Darstellungsformen, Farben, 
      Zeichen und Symbole. Ein rotes Symbol kann also bedeuten, dass ein Ziel 
      nicht erreicht wurde, ein grünes zeigt an, dass es übertroffen wurde.
        | 
    
      | 
       
      Auswahl und Organisation der Indikatoren hängen 
      maßgeblich von der Struktur der Anwender ab. Es ist besser, wenn jedes 
      Team seinen eigenen Diagrammen eine persönliche Note geben kann. Die für 
      das Projekt zuständige Arbeitsgruppe sollte die Elemente voneinander 
      abgrenzen in solche, für die eine Standardisierung notwendig ist, und 
      solche, die der Initiative jeder Gruppe überlassen werden können. 
        | 
    
      
      
      Symbolische Darstellung
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      | 
       
      Jeder ist von konkreten Phänomenen mehr beeindruckt als 
      von abstrakten Darstellungen.   | 
    
      | 
       
      Symbole ermöglichen ein schnelleres Verständnis und 
      untermauern die dargestellten Grundinformationen indem sie einen direkten 
      Kontext erstellen. Die Teams sollten dabei zur Originalität ermuntert 
      werden. Die direkte Beteiligung an der Auswahl von Ausdrucksweisen oder 
      Symbolen fördert die Aufnahme der neuen Kommunikationsformen.   | 
    
    
      
      
      Mögliche Standorte
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      Es sollte vermieden werden, einen neu erforderlich 
      gewordenen Aushang planlos anzubringen, ohne der Kohärenz der 
      Kommunikation eine angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Lieblos an die 
      Wände geheftete Papierfetzen sollten vermieden werden, weil solche Papiere 
      den Versuch von Kommunikation enthüllen.   | 
    
      | 
       
      Die Standorte für die Kommunikationsmedien und -ecken 
      sollten auch äußerlich aufgewertet werden. Dazu reicht es schon, Boden und 
      Wände frisch zu streichen oder Pflanzen zu integrieren. Auch sollten diese 
      Bereiche entsprechend ausgestattet werden: Plantafeln, Whiteboards, Stell- 
      und Moderationswandsysteme, Flipcharts etc.   | 
    
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      Jede Entscheidung hinsichtlich Erscheinungsbild und 
      Standort sollte unter Mitwirkung der Angestellten getroffen werden. 
        | 
    
      | 
       
      Da die Aushänge nicht nur für gruppeninterne 
      Diskussionen, sondern auch für den Kontakt mit dem Umfeld gedacht sind, 
      sollten sie möglichst dort platziert werden, wo mit Publikumsverkehr zu 
      rechnen ist. Eine vereinfachte Darstellung sollte von außerhalb des 
      Arbeitsbereichs zu sehen sein, detailliertere Indikatoren sollten nach 
      innen orientiert sein.   | 
    
      | 
       
      Das gesamte Vorgehen der Abfolge von Phasen muss 
      anschaulich dargestellt sein: die Methode, Ideen, Planung weitergehender 
      Aktionen, Ausführung, Erfüllung und das Teilhaben des ganzen Unternehmens 
      am Projekt.   | 
    
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